Auf der Suche nach der unterfränkischen Seele

Bezirk Unterfranken veröffentlicht unter der Leitung von Markus Naser historischen Atlas mit dem Titel „Unterfranken in Bayern 1814-2014“

Spannender und lesenswerter kann ein historischer Atlas wirklich nicht sein. Gleich einem Detektiv in einem Krimi gelingt es Dr. Markus Naser, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte  der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und seinem 30 Personen starken Team, Licht in 200 Jahre Unterfranken in Bayern zu bringen. Wissenslücken werden dadurch geschlossen. Dank hoher fachlicher Kompetenz und modernster wissenschaftlicher Techniken wurden Daten und Fakten zuerst gesammelt und dann anschaulich, logisch und übersichtlich in 60 Karten dargestellt. Ergänzende Texte glänzen durch Präzision statt Länge. Bemerkenswert an diesem historischen Atlas ist die Einteilung in Sektionen wie Politik-, Wirtschafts-, Sozial-, Religions- sowie in Bildungs- und Kulturgeschichte. Nicht zu vergessen die Dialektforschung. Oder wussten Sie, wie sich die Sprache der Franken nördlich von Würzburg von der Sprache der südliche der Metropole lebenden Bürger unterscheidet? Dem Leser gelingt es dadurch, das zu lesen und zu erfahren, was wirklich wichtig für ihn ist: Die Suche nach der fränkischen Identität. Und das direkt in dem Bereich, der ihn interessiert, ohne dabei das gesamte Buch lesen zu müssen. Das wird er sicherlich nach den ersten Seiten sowieso machen, denn mit „Unterfranken in Bayern 1814-2014 – Historischer Atlas zum 200-jährigen Jubiläum“ hält er das erste Werk in Händen, das ihn fesseln und mit viel neuem Wissen stolz auf sein Unterfranken-Dasein machen wird.

In diesem Sinne ein würdiges Geburtstagsgeschenk, das gerade für Laien anschaulich die historischen Prozesse darstellt, mit denen Unterfranken zu Bayern kam und wie es sich zu einer der bedeutendsten Regionen des Freistaates entwickelte.

Vorgestellt wird der Atlas erstmals am 21. März bei einem Festakt mit Staatsempfang in der Neubaukirche in Würzburg. Begleitend zum historischen Atlas ist seitens des Bezirks Unterfranken und der Regierung von Unterfranken mit technischer Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken eine Wanderausstellung entstanden, die hier ihre Premiere feiert.

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